
Es ist erstaunlich, wie schnell aus Fiktion Wirklichkeit werden kann. Denkende Maschinen, sprechende Roboter – vieles von dem, was wir lange nur aus Filmen und Romanen kannten, ist bereits Teil unseres Alltags. Undenkbar scheint nichts mehr. In Science-Fiction-Romanen und Utopien geht es jedoch nur selten allein um intelligente Maschinen. Im Zentrum der Erzählungen steht oft noch immer der Mensch und sein Verhältnis zu all dem, was Technologie hervorgebracht hat.Damit haben viele Autoren die tatsächlichen Herausforderungen unserer Zeit vorhergesehen. Denn Technologie wird sich in den kommenden Jahren in rasantem Tempo entwickeln.
„Ganze Gesellschaften stehen vor der Aufgabe, ihre eigene Rolle in Systemen aus Datensätzen und Codes neu, oder zumindest anders, zu definieren.“
Schließlich soll die Technologie am Ende den Menschen unterstützen. Sie soll für uns und nicht gegen uns arbeiten, unsere Jobs, unsere Freizeit und unser Leben erleichtern. Technologie, richtig eingesetzt und behutsam gesteuert, soll Menschen neue Freiräume verschaffen.
Doch wird es im Zuge der rasanten Technologieentwicklung immer schwieriger, den Menschen auch tatsächlich im Blick zu behalten. Denn die Welt um uns herum wird komplexer und unübersichtlicher. Künstliche Intelligenz beispielsweise wird schon in naher Zukunft verstärkt in die Domänen des Denkens und Handels Einzug nehmen, die bis heute ausschließlich dem Menschen vorbehalten waren. Dazu gehört die Arbeit der Ärzte und Pfleger in Krankenhäusern, die der Landwirte auf den Feldern und die von Sachbearbeitern in Büros. Gerade weil Maschinen in diesen Bereichen menschliche Tätigkeiten gänzlich übernehmen könnten, steht die Arbeitswelt oft im Zentrum der Debatten. Dabei gehen die Einflüsse dieser Neuerungen weit über den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft hinaus: Auch unser Zusammenleben und das Miteinander verändern sich. Technologie wird die Art bestimmen, wie wir leben und kommunizieren, wie wir heranwachsen und wie wir alt werden.

Zeitgleich verändert sie auch unsere Lebensräume. Immer mehr Menschen zieht es heute beispielsweise in Städte und urbane Areale. Die könnten in 50 Jahren völlig anders aussehen als heute: Heilende Gebäude, Bio-Technologie für Wohnräume, Pflanzenfarmen in Wolkenkratzern – das sind realistische Szenarien einer deutschen Stadt der Zukunft. Die neuen Lebenskonzepte in einer hochtechnisierten Welt stellen zusammen mit Phänomenen wie dem Generationenwechsel neue Ansprüche an Gesundheitssysteme, an persönliche Weiterentwicklung und an neue digitale Lernmethoden für Menschen jeden Alters.
Bildung könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen. Sie ist die Grundlage für den erfolgreichen Wandel selbst. Der Zugang zu Bildung wird definieren, wie wir die Flut an Informationen künftig bündeln, bearbeiten und verwerten können – und letztlich auch wer das kann. Und er wird prägen, wie schnell wir auf neue Entwicklungen reagieren können. Menschen, deren Jobs von Maschinen übernommen werden, brauchen Trainingsprogramme für neue Aufgabenbereiche und Positionen. Andere, die mit Maschinen und KIs arbeiten, müssen lernen deren Logiken zu verstehen und sie zu bedienen. Nur wer Zugang zu Wissen und relevanten Informationen hat, wird in der Lage sein, mit der nötigen Flexibilität auf eine Welt im schnellen Wandel zu reagieren.
Denn der Mensch soll schließlich auch in Zukunft im Fokus stehen. Aber wird er das auch? Und was genau müssen wir dafür tun? Wie soll die Zukunft der modernen Gesellschaft fernab von verspielter Fiktion und verstörenden Dystopien aussehen?
Bei CHALLENGE widmen wir uns diesen Fragen und Herausforderungen. Mit Politologen, Soziologen und interessierten Unternehmen möchten wir erarbeiten, wie menschliche Bedürfnisse und Ansprüche im Technologiezeitalter gewahrt bleiben und über die Themen Digitalkompetenz, Generationenwechsel, Achtsamkeit und Gesundheit diskutieren.